Gravel Roads, Lost Places und versteckte Perlen Nordlands

Wir bereisen Skandinavien mittlerweile seit dem Jahr 2003. Schon während der ersten Reise hat uns das Nordlandfieber anhaltend gepackt. Zunächst waren wir mit dem Wohnwagen, danach mit einem Wohnmobil und zuletzt mit unserem Weltreisemobil der Firma Dopfer auf Basis eines Iveco Daily 4×4 unterwegs. Meist sind wir im Spätsommer im Norden, da wir die bunten Herbstfarben sehr mögen, die Mücken dann schon fast alle weg sind und man mit etwas Glück bereits schöne Polarlichter beobachten kann. Während den 4-6 Wochen, die wir dann im Norden unterwegs sind, legen wir meist 7.000 – 12.000 Kilometer zurück, abhängig davon, wie viele Gravel Roads wir befahren..

Gravel Roads und Offroad-Fahren in Skandinavien

Echtes Offroad-Fahren ist in ganz Skandinavien bei hohen Strafen verboten und das ist auch gut so. Der zunehmende Tourismus macht Regeln zum Schutz der Natur absolut notwendig. Ein großer Teil der skandinavischen Straßen (besonders in Schweden) sind jedoch Kiesstraßen, teilweise in wirklich schlechtem Zustand, bei denen es manchmal sehr gut ist, die zusätzliche Bodenfreiheit eines 4×4-Fahrzeugs zur Verfügung zu haben. Zumeist sind die Straßen aber auch gut ohne Allrad bzw. mit einem ganz normalen Wohnmobil befahrbar. Haupt- und größere Nebenstraßen sind zwar in gutem Zustand und asphaltiert, es gibt aber ein riesiges Nebenstraßennetz aus Kieswegen, sog. „Gravel Roads“, oft einspurig mit Ausweichbuchten, die sich gut für Abenteuerfahrten eignen. Oft zweigen diese Alternativrouten direkt von den großen E-Straßen ab und schwupps ist man schon im „Outback“.

Herrliche Gravel Road im "Outback" von Schweden

Lost Places und versteckte Perlen

Auf unseren vielen tausend Kilometern, die wir schon über skandinavische Gravel Roads zurückgelegt haben, konnten wir immer wieder Lost Places und versteckte Perlen entdecken. Bei der Recherche im Vorfeld nutzen wir gerne Google Maps, Apps wie Park4Night und iOverlander. So konnten wir schon Autofriedhöfe, alte Bergwerke, stillgelegte Tagebaugruben, imposante Brücken, riesige abgelegene Staudämme, einsame Gletscherwanderungen und viele interessante Orte finden, die nicht unbedingt in jedem Reiseführer stehen, aber auf jeden Fall einen Besuch wert sind. Oft ist schon die Anfahrt über zugewucherte Kiesstraßen, die gefühlt schon seit Jahren niemand mehr befahren hat, unbeleuchtete einspurige Tunnel, Straßen die mit Steinschlaglöchern in der Größe von Bombenkratern gespickt sind und durch einsame Regionen führen, ein schönes Abenteuer. Sicherheit steht aber auch hier an erster Stelle und ein Satelliten-Notrufgerät sollte mit dabei sein, da manchmal selbst im gut ausgebauten Skandinavien kein Mobilfunkempfang möglich ist.

Immer wieder überraschend, wo uns abgelegene Pfade wieder hingeführt haben

Wir werden Euch immer mal wieder Tipps für Eure Reise durch Nordland verraten, wo Ihr abseits der großen Touristenströme wahre Perlen finden könnt. Das können auch landschaftlich imposante Übernachtungsplätze, tolle Wanderungen und schön fahrbare „Schlechtwege“ sein. Für die Zukunft planen wir spezielle Reiseführer für Skandinavien zu kreieren, die sich mit dem Thema 4×4 und Routen abseits der Hauptstraßen beschäftigen. Hierfür gibt es nämlich aktuell kaum Angebote, was wir sehr bedauern. Wir wollen nicht den hundertsten Reiseführer schreiben, der die schnellste Route zum Nordkap vorstellt, sondern uns lieber auf Alternativrouten, „Slow Travelling“ und Freizeittipps vor Ort fokussieren. Gerne könnt Ihr in den Kommentaren noch Anregungen hinterlassen, was ihr von einem Reiseführer für (4×4)-Reisemobile Skandinavien so erwartet, aber bisher nicht gefunden habt. Wir sammeln gerne noch Ideen.

Eine der imposantesten Brücken, über die wir jemals gefahren sind

Matthias

Nordlandverrückt und gerne draußen unterwegs. Hat Spaß am Fotografieren, Wandern, Packrafting und Mountainbiking. Plant ab 2026 Vollzeit im Reisemobil unterwegs zu sein um dem beruflichen Hamsterrad zu entkommen.

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