Henningsvær - sehenswerter Ort auf den Lofoten
Heute wollen wir Henningsvær erkunden, ein Ort, der vor allem für seinen exponiert gelegenen Kunstrasen-Fußballplatz bekannt ist. Das malerische Örtchen liegt auf den beiden kleinen Inseln Heimøya und Hellandsøya und ist der Lofoten-Insel Austvågøya vorgelagert. Gegründet wurde der Ort etwa 1769 und wuchs im Laufe der Zeit zu einem der wichtigsten Fischerhäfen der Lofoten heran.
Allein schon die Anfahrt dorthin eröffnet atemberaubende Blicke auf die Symbiose von wildem Meer und steil in den Himmel ragenden Berggipfeln. Über mehrere Brücken, die ein Ampelverkehr regelt, erreicht man schließlich den Ortskern.
Doch vor dem Besuch des Ortes heißt es erstmal das Fahrzeug möglichst praktisch abzustellen. Da wir gerne noch die Wanderung auf den „Hausberg“ Festvågtind unternehmen möchten, benötigen wir ein Plätzchen, auf dem wir auch die Nacht verbringen können. Es gibt zwei kostenpflichtige Wohnmobilstellplätze vor dem Ortseingang und einen weiteren kostenpflichtigen Parkplatz im Ort, der auch für große Wohnmobile ausreichend dimensioniert ist. Wir entscheiden uns aber für einen kleinen kostenlosen Parkplatz linker Hand neben der Straße bevor es über die ersten Brücke Richtung Ortschaft geht. Hier finden wir eine etwas zurückgesetzte Nische zwischen den Bäumen – und nachts ist es hier sehr ruhig. Tagsüber wird der Platz von Kletterern bevölkert, die in den damübergelegenen Felsen ihrem Hobby nachgehen.
Von hier aus nutzen wir unsere Räder um den schönen Ort zu erkunden. Natürlich möchten wir uns den imposanten Fußballplatz aus der Nähe ansehen, der unser erstes Ziel wird. Trotz wirklich starkem Wind muss der fliegende Aufklärer starten um die Szenerie von oben einzufangen.
Der kleine Hafen liegt sehr schön zwischen den beiden Inseln, auf denen Henningsvær gebaut wurde. Vom Wellenbrecher aus, der den kleinen Hafen schützt, hat man einen guten Blick auf das schöne Örtchen. Wir schlendern vorbei an kleinen Cafés, Kunsthandwerksbetrieben und natürlich den obligatorischen Nippesläden die Mitbringsel an Touristen verkaufen, die später im Regal verstauben.
Wanderung auf den Festvågtind
Wieder zurück beim Fahrzeug gibt’s erstmal Kaffee und Kuchen und die Pläne für den Nachmittag werden geschmiedet. Da das Wetter besser wird, wollen wir auf den Festvågtind, den Hausberg von Henningsvær mit seiner tollen Aussicht, wandern. Eine Übersicht über die Route findet sich am Beginn der Wanderung. Der hier beschriebene Parkplatz ist kostenpflichtig, wir haben ihn nicht genutzt.
Also alle sieben Sachen gepackt und los geht’s! Der Weg zweigt direkt von der Straße nach Henningsvær ab und führt zunächst relativ steil (was sich die ganze Tour nicht mehr ändern wird) über ein Schotter- und Geröllfeld, das teilweise stark verblockt ist, bis auf einen Sattel, auf dem sich ein kleiner See, der Helavannet, befindet. Bereits von hier aus hat man tolle Ausblicke auf die umgebende Landschaft.
Bereits zu Beginn der Wanderung wird klar, das man auf jeden Fall über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen sollte, wenn man sich auf den Weg macht. Gutes Schuhwerk und warme Kleidung sind Pflicht, auch Stöcke sind sehr sinnvoll, da sich der ganze Weg bis zum Gipfel im „herben norwegischen Charme“ präsentiert, will heißen, mit deutschen Wanderwegen nicht zu vergleichen ist – vor allem nicht in der Angabe der voraussichtlichen Gehzeit. Die kann man meist locker mit 1,5 oder 2 multiplizieren.
Vom Sattel aus geht es weiter steil nach oben, manchmal gut zu gehen, meist aber hat man Sorge ums Sprunggelenk, da immer wieder loses Geröll zu queren ist. Halbhohe Schuhe sind eine gute Wahl für die Tour. An uns vorbei turnen Einheimische mit ihren kleinen Kindern, die wie die Bergziegen nach oben sprinten und derartige Verhältnisse offensichtlich gut gewöhnt sind.
Kurz vor dem Gipfel erreichen wir einen Sattel, von welchem man bereits die wilden Lofotenberge, die bisher hinter dem Festvågtind verborgen blieben, bewundern kann. Vom eigentlichen Gipfel trennt uns nun nur noch ein wenige Meter hoher Aufschwung, der mittels leichter Kletterei überwunden werden muss. Hier werden Hände und Füße gebraucht, sollte aber für jeden, der bis hierher gekommen ist, locker zu schaffen sein. Auf den letzten Meteren ist das Gipfelkreuz bereits in Sichtweite.
Am Gipfel treffen wir ein paar nette Norweger, mit denen wir uns gut unterhalten. Der Wind hat weiter zugenommen und wir müssen aufpassen, das uns die Wanderstöcke nicht wegfliegen. Da die Aussicht aber so bombastisch ist und ich die Drohne bis hier hoch geschleppt habe, möchte ich sie auch unbedingt in die Luft schicken. Da es im Gipfelbereich keine wirklich gute Landegelegenheit gibt, wird die sichere Rückkehr der Drohne wahrscheinlich sportlich. Aber jetzt erstmal in die Luft damit!
Die Drohne kann ich wieder sicher aus der Luft fischen, auch wenn ich die Flugzeit lieber sehr kurz gehalten habe. Ein guter Tip für alle angehenden Drohnenpiloten ist es, die Drohne zunächst gegen den Wind fliegen zu lassen, um zu sehen, wie gut sie überhaupt vorwärts kommt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Ihr Euren fliegenden Begleiter mit dem Wind losschickt, um dann festzustellen, das er es gegen den Wind nicht mehr zurückschafft. Auch ist es sinnvoll, möglichst schnell an Höhe zu gewinnen, da sonst viele Seevögel die Drohne umkreisen, was schnell zum Absturz führen kann. In größeren Höhen passiert das meist nicht mehr.
Hier noch ein paar Bilder vom Gipfel.
Der Abstieg vom Gipfel folgt der Aufsstiegsspur. Es sollte aufgrund der Steilheit genauso viel Zeit wie für den Aufstieg eingeplant werden. Wenn es frisch geregnet hat, oder noch nass ist, würde ich Euch die Tour nicht empfehlen, da die Gefahr auszurutschen dann sicher hoch ist. Ansonsten aber, war die Wanderung grandios und sollte auf keiner Lofotenreise fehlen!
Wart ihr schon dort? Wie hat’s Euch gefallen? Hinterlasst gerne einen Kommentar!