Über den Saltstraumen auf die Lofoten
Heute mach wir uns auf den Weg Richtung Lofoten. Geplant ist die Fähre von Bodø nach Moskenes zu nehmen und später über die Lofoten auf die Vesterålen weiterzureisen.
Die Fähre kann unkompliziert über die Webseite von Torghatten Nord gebucht werden. Man sollte dies aber ein paar Tage im voraus tun, da die Plätze vor allem der Tagfähren schnell ausgebucht sind und so nur die Nachtfähre übrigbleibt. Hat man die Ferjekort, wird hier 50% Rabatt gewährt, was man aber während der Buchung nicht abgezogen bekommt, es wird auf der Webseite bei der Buchung immer der volle Preis angezeigt. Abgebucht wurde uns aber dann schließlich nur die Hälfte des angegebenen Preises – sehr schön bei Normalpreisen über 300€ für die einfache Fahrt!
Wir waren leider zu spät dran und bekommen nur noch einen der letzten Plätze auf der Nachtfähre, die um 22 Uhr in Bodø ablegt und gegen 3 Uhr morgens in Moskenes ankommt. Mittlerweile ist es aber schon fast 24 Stunden hell, so dass es nicht ganz so schlimm ist und man wenigstens was zu gucken hat.
Aber zunächst soll es zum Saltstraumen gehen, den der Rv17 durch eine große Brücke überquert. Wir kennen den Spot schon von vorherigen Besuchen und ich freue mich schon vorher auf leckeren Fisch aus dem Sund.
Wir passieren ein U-Boot-Ehrenmal umgeben von phantastischer Natur. Der Parkplatz am Wasser ist – vor allem im Vergleich mit dem bekannten „deutschen Standard“ eine Augenweide. Nichts ist vermüllt, nichts verschmiert, alles ordentlich und sauber.
Wir genießen eine Brotzeit und lassen die Augen über das weite Meer in die Ferne schweifen. Am Horizont zieht ein Schiff der Hurtigrute an uns vorbei. Malerisch. Ich kann nicht umhin und lasse unseren Aufklärer in die Luft steigen um ein paar schöne Fotos und Videos zu schießen.
Doch nun nähern wir uns dem nächsten Ziel für heute – dem Saltstraumen. Es handelt sich dabei um den größten Gezeitenstrom der Welt. Hier brausen durch Ebbe und Flut getrieben, riesige Wassermassen durch eine Meerenge und erzeugen dabei mächtige Strudel. Wir waren bereits mehrfach hier und haben festgestellt, das die Wassermenge sehr unterschiedlich sein kann – vielleicht hängt es auch mit den Mondphasen zusammen. Zusätzlich macht es Sinn sich vorher über den Zeitpunkt von maximaler Ebbe und maximaler Flut zu informieren, da dann der Strom am gewaltigsten ist. Die entsprechende Tidentabelle gibt es hier.
Wenn man die Brücke über den Saltstraumen von West nach Ost überquert, kommt direkt nach der Brücke ein großer Parkplatz, von dem aus es nur noch wenige hundert Meter bis direkt an den Saltstraumen sind. Hier stehen dann auch viele Angler und die Chance auf einen großen Fisch ist hier wirklich hervorragend! Vor allem bei zunehmender Flut werden die Fischschwärme förmlich in den Sund hineingedrückt und entsprechend viele Anglerboote tummeln sich dort umgeben von riesigen Möwenschwärmen, die auch ihren Teil der Beute abhaben möchten.
Auch ich versuche heute mein Anglerglück vom Ufer aus und lande zwei große Seelachse. Unbedingte Vorsicht ist dabei Pflicht, denn sollte man hier über die rutschigen Steine ins Wasser fallen, nützt vermutlich auch der bereitliegende Rettungsring nichts mehr.
Da wir nur noch einen Platz auf der Nachtfähre von Bodø nach Moskenes bekommen haben, verbringen wir die Zeit noch auf dem kleinen WoMo-Stellplatz direkt an der Saltstraumen-Brücke. So können wir die Fische noch filetieren und in die Pfanne werfen.
Pünktlich gegen 22 Uhr reihen wir uns dann in die Autoschlange zur Fähre nach Moskenes im Hafen von Bodø ein. Hier stehen überraschen viele Fahrzeuge trotz der fortgeschrittenen Zeit – es ist halt Hauptsaison. Da es schon fast 24 Stunden hell ist, wird die Fähre von einem herrlich goldenen Abendlicht angestrahlt.
Die Überfahrt dauert ca. 5 Stunden und kann bei unruhiger See ganz schön unangenehm werden. Der Aufenthaltsraum erinnert an einen Bahnhofs-Wartebereich und ist mit Neonlicht unangenehm beleuchtet. WLAN gibt es keins – also vorher Lesestoff runterladen. Wer möchte, kann sich warme Würstchen in einem kleinen Imbiss besorgen – der Würstchenduft zieht leider sehr penetrant durch den ganzen Raum.
Wir sind froh gegen 3 Uhr früh in Moskenes anzukommen. Erwartungsgemäß sind alle Plätze am Hafen schon durch Wohnmobile besetzt, die schon mit früheren Fähren angekommen sind oder auf spätere warten. Zur Übernachtung empfehlen wir den Parkplatz am südwestlichen Ende von Å, nur wenige Kilometer von Moskenes entfernt. Wir haben dort wenigstens ein paar ruhigen Stunden verbracht.