Schweden 2015 – Rentiere auf dem Nipfjället

Karge und wunderschöne Landschaft am Nipfjället
Karge und wunderschöne Landschaft am Nipfjället

Camping Särna dient uns als Basis für die Unternehmungen der nächsten Tage. Der Campingplatz ist sauber, hat einfache Sanitäreinrichtungen und ein kostenloses WLAN, das aber nur um das Restaurant genutzt werden kann. Hier werden aber sehr leckere Gerichte serviert und man sitzt bei gutem Ausblick in der Sonne. Wir wurden sehr freundlich empfangen, man kann den Campingplatz durchaus weiterempfehlen.

Eine Alternative für „Autarkgefährte“ wäre wenige Kilometer nach Särna in Richtung Nordwesten ein kleiner Stellplatz auf einer Halbinsel direkt am Wasser. Hier gibt´s zwar keinen Strom, dafür aber Brennholz, Trockenklo und super Aussicht.

Von Särna aus kann man in ca. 45 Minuten mit dem PKW das aussichtsreiche Nipfjället erreichen (etwa 45 Kilometer Fahrstrecke einfach). Zunächst fährt man die 70 Richtung Nordwesten bis Idre (dort gibt´s links neben der Straße ein gut sortiertes Outdoorgeschäft) und biegt dann nach Norden Richtung Nipfjället ab. Wenige Kilometer nach Idre mitten im Nirgendwo steht dann ein großer viereckiger Klotz, in dem Skiausrüstung zu Outletpreisen verkauft wird (vorwiegend Kleidung). Eine einsame ältere Dame freut sich über unseren Besuch.

Die letzten Kilometer zum Nipfjället rumpeln wir über Schotterpisten bis zum Parkplatz am Ende der Straße. Für Wohnmobile noch machbar haben Wohnwägen hier keine Chance. Vom Parkplatz aus kann man in ca. 20 Minuten ein kleines Plateau erwandern, von dem aus man eine herrliche Rundumsicht auf die gerade in ihrer Kargheit wunderschöne Fjelllandschaft genießen kann.

Neben dem Parkplatz steht ein großes Steinmännchenfeld, ähnlich dem am Polarkreis neben der E6 in Norwegen (nur nicht ganz so groß…). Kleinere Gruppen von Rentieren laufen über das Fjell und sind offensichtlich auch Menschen gewohnt, denn sie lassen sich von uns nur unwesentlich stören. Ganz in der Ferne ragt der „Einsame Berg“ über das gesamte Fjell auf, der unweigerlich an den „Herrn der Ringe“ erinnert. Man wartet fast auf die Ringgeister, die durch die dunklen Wolken über dem Berg ihre Kreise ziehen.

Vom Parkplatz zweigen mehrere Wanderwege ab, die zum längeren Verweilen in dieser tollen Landschaft einladen. Leider ist der Tag heute schon fortgeschritten und wir müssen die Heimfahrt antreten um im letzten Tageslicht wieder am Campingplatz in Särna anzukommen.

Die Rückfahrt kann über eine Alternativroute nach Idre(Schotterpiste durchs Fjell) gewählt werden. Hier warten ebenfalls noch nette Fotomotive und Rentiere neben der Straße, die sich auch von hupenden Autos nur widerwillig von der Straße drängen lassen.

Matthias

Nordlandverrückt und gerne draußen unterwegs. Oft mit zu viel und zu schwerer Fotoausrüstung. Könnte das ganze Jahr im Reisemobil unterwegs sein, wenn die Arbeit nicht wäre...

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Marc

    Moin,

    schöne und passende Beschreibung!
    Den Parkplatz erreicht man auch mit Wohnwagen und Fronttriebler, nur anhalten sollte man nicht und immer schön in Schwung bleiben, dann ist das kein großes Problem. Wir waren mit 4 Gespannen oben, unser Octavia hat die 1,3 Tonnen souverän hochgebracht.

    1. Matthias

      Respekt Marc, wir haben den Ausflug ohne Wohndose unternommen und da war ich nicht böse drüber. Zum Übernachten ist das sicher ein Traum dort oben.

  2. Marc

    Hihi, also ich weiß nicht, ob das dort oben immer so ist aber als wir im Juli mitten im Hochsommer da waren, habe ich mich gut in meiner Jacke verstecken müssen. Es war wirklich sehr, sehr windig. Unmittelbar vor dem Steinhaufen auf dem berg im Windschatten war es ok aber als ich den Kopf über den Haufen gesteckt habe, hatte ich gleich kalte Ohren.

    Es ist auf jeden Fall ein schönes Plätzchen und auch groß genug, dass man dort bleiben kann. Der Wind hat aber ganz schön an den Wohnwagen gearbeitet. Beim Hochfahren hat man auf dem Schotter auch gemerkt, wie das ASR mitarbeiten muss – 40Km/h sollte man dort nicht nennenswert unterschreiten, sonst wird man die Büchse an dem Berg nicht wieder in Gang bekommen, zumindest nicht mit Frontantrieb :-).

    Viel Spaß weiterhin im Norden, ich verfolge eure Seite hin und wieder und hole mir weiterhin Ideen 🙂

    Grüße aus Mannheim

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