Die Kosterinseln sind Schwedens westlichste bewohnte Inseln und zu großen Teilen ein Naturreservat (Link zur offiziellen Website des Naturreservats). Die Kosterinseln bestehen aus zwei Inseln, Nordkoster und Sydkoster. Beide Inseln sind autofrei, weshalb es dort von Radfahrern nur so wimmelt. Überall auf Sydkoster kann man sich Fahrräder aller Größen und Formen ausleihen.
Wir starten unseren Ausflug am Bootsanleger in Strömstad (Norra Hamnen).
Die Touristeninformation liegt direkt nebenan und so können wir uns schon mal über alles informieren. Die Tickets für die Fähre können praktischerweise per Kreditkarte direkt vor Ort am Automaten gezogen werden, der von vielen Reisewilligen belagert wird. Räder lassen sich bequem mit der Fähre auf die Inseln mitnehmen. Man muss allerdings etwas aufpassen, das die Räder keinen Schaden nehmen, denn es werden sehr viele Räder nebeneinander gelehnt. Uns wurde leider eine Kette auf der Überfahrt verbogen, was sich aber glücklicherweise mit dem Radwerkzeug wieder zurechtbiegen ließ. Die Überfahrt dauert nur etwa 20-30 Minuten, es geht zügig durch die vorgelagerten Schären aus dem Hafen von Strömstad bis zum Anleger auf Sydkoster. Wir steigen gleich am ersten Anleger Kilesand neben einem herrlichen Sandstrand aus, machen die Räder startklar und radeln über gepflegte Kieswege über die Insel.
Sydkoster ist die klassische Radelinsel, Nordkoster lädt eher zum Wandern ein. Überall auf Sydkoster stehen gepflegte kleine Schwedenhäuschen mit niedlichen Gärten – am liebsten möchte man gleich einziehen. Man kann sich vorstellen, wieviel Ruhe hier im Winter wohl herrschen muss, wenn die Stürme über die Insel fegen und sich alle Bewohner in ihre Häuser zurückziehen um ihren Hobbies zu frönen. Was für ein Gegensatz zu unserer hektischen Lebensweise. Immer wieder begegnen uns Gruppen von Radfahrern, die den sonnigen Tag genauso geniessen wie wir. Wir radeln vorbei an Heidelandschaften, langen Sandstränden, an denen Kinder im Meer plantschen, Orchideenfeldern, kleinen Wäldchen und Blocksteinfeldern, wo die Spuren der Eiszeit noch deutlich zu sehen sind. Was wir etwas vermissen, ist die unberührte, einsame Natur, die wir uns von einem Naturreservat eigentlich erwartet hatten. Sogar einen ICA und eine kleine Tankstelle gibt es auf Sydkoster.
Nach etwa einer Stunde kommen wir am Naturum von Sydkoster in Ekenäs an, das wir kostenlos besichtigen dürfen. Hier geht es natürlich um die Flora und Fauna sowie um die Geschichte der Kosterinseln. Es ist relativ klein und ist schnell besichtigt. Gleich nebenan ist ein schickes, kleines Restaurant mit Blick auf den Hafen. Hier essen wir eine Riesenportion Garnelensandwich (sehr lecker, absolut frisch und gaaaaaaanz viele Garnelen…) zu akzeptablem Preis.
Nach dem Essen ist es mit dem Rad nicht mehr weit zum Badestrand, den wir in knapp 10 Minuten erreichen. Das Plantschen im kühlen Nass erfrischt uns alle. Man muss allerdings etwas aufpassen, da auch hier die Feuerquallen immer häufiger vorkommen und ein Kontakt mit den Nesseln eher unangenehm ist.
Unser Rundweg endet dann am Hafen von Sydkoster (Långegärde), wo uns die Fähre wieder aufsammelt und zurück nach Strömstad bringt.
Unser Fazit: Insgesamt hatten wir uns von dem Naturreservat mehr „Natur“ erwartet. Es war zwar ein netter Ausflug, man muss es aber nicht unbedingt gesehen haben.