Schweden 2015 – Durch den Tiveden-Nationalpark

Im Tiveden Nationalpark
Im Tiveden Nationalpark

Zwischen Vänern und Vättern, den beiden großen südschwedischen Seen, liegt der ca. 1350 Hektar große Tiveden-Nationalpark. Der Tiveden besteht aus einer fast unberührten Wald-Seen- und Felslandschaft, die von einigen sehr schönen Wanderwegen durchzogen ist. Er beherbergt Elche, Hirsche, Biber, Wölfe und Luchse. Sogar ein Braunbär sei schon einmal im Tiveden gesehen worden. Die Wanderwege sind schwer zu gehen, es geht viel bergauf und bergab über Stock und Stein. Typisch für den Tiveden ist das Granitgestein, dessen Oberfläche durch die Vergletscherung herrlich abgeschliffen wurde. Man muss mit einer Wandergeschwindigkeit von etwa 2km/h rechnen – mit Kindern entsprechend weniger.

Der Tiveden ist durch eine kleine Schotterstraße, den Tivedsleden, die in den Nationalpark zum Besucherzentrum führt, gut zu erreichen. Dort ist ein großer Parkplatz. Übernachten ist im Tiveden verboten. Ein Ranger vor Ort begrüßt uns freundlich, inspiziert unsere Wanderausrüstung und gibt Tipps, welche Wege besonders schön sind. Wir bekommen eine Wanderkarte auf deutsch und starten unsere Wanderung zur Trollkyrka. Dabei handelt es sich um einen etwa 6 Kilometer langen Rundweg, der mit etwa 3 Stunden Wanderzeit angegeben ist.

Es geht über kleine Pfade durch dichten Wald, teils steil bergauf, teils gemütlich über von Gletschern abgeschliffenen Steinen bergab. Immer wieder passieren wir große Totholzfelder, die liegen gelassen werden, um mit der Zeit einen richtigen Urwald entstehen zu lassen. Schon jetzt ist der Wald sehr dicht, wir möchten uns gar nicht vorstellen, wie schwer es wäre, hier querfeldein unterwegs zu sein. Ein Aussichtspunkt erlaubt es nach etwa einer Stunde, bis zum entfernten Vätternsee in die Ferne zu blicken. Das Ziel der Wanderung ist aber ein großer Felsbrocken im Wald, die sogenannte „Trollkyrka“, die man über eine steile Leiter erklimmen kann. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick über den endlos scheinenden Wald. In früherer Zeit wurden hier verbotene Gottesdienste unter freiem Himmel abgehalten. Wir erreichen die Trollkyrka nach etwa 2 Stunden. Die Kinder genießen die Kletterei.

Die zweite Hälfte der Wanderung passiert einige spiegelglatt vor uns liegende Seen. Einige sind so sauer, das keine Fische darin leben können. Aber schwimmen kann man darin herrlich! Durch die Huminstoffe hat das Wasser eine bräunliche Färbung. Wir sammeln Blaubeeren in den großen Beerenfeldern mitten im Wald. Das satte Grün der Moose, die den Waldboden überwuchern fasziniert uns und fesselt den Blick. Am Ufer eines kleinen Sees mit grünlich-schimmernden Wasser machen wir Brotzeit und bewundern die weißen Seerosen über denen große blaue Libellen ihre Kreise ziehen.

Nach etwa 4 Stunden kommen wir wieder am Ausgangspunkt der Wanderung an. Für unsere Kinder war die Tour gut zu machen. Wen genauere GPS-Daten interessieren, der kann sich die Wanderung bei Outdooractive.com genauer ansehen: Tiveden-Rundwanderung zur Trollkyrka

Und hier ein paar Bilder vom Rundwanderweg zur Trollkyrka:

Matthias

Nordlandverrückt und gerne draußen unterwegs. Oft mit zu viel und zu schwerer Fotoausrüstung. Könnte das ganze Jahr im Reisemobil unterwegs sein, wenn die Arbeit nicht wäre...

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